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Mädchens legte. Dabei sagte er: „Mehr, Kinder, kann ich nicht geben. Ich tat das Möglichste.“

            Die Kleinen sprangen fröhlich davon. Fingerling wiederholte seine Kunstpfeiferei, dabei nach allen Seiten umherspähend, ob irgend wo eine winkende Hand ihn nach einem der vielen Häuser hin verlange. Wirklich geschah dies mehrmals. Und Fingerling gehorchte freudig dem gegebenen Winke und fuhr sein wandelndes Kaufhaus vor die Häuser und überließ Phylax dessen Bewachung, während er drinnen in den Wohnungen seinen Handel abschloss.

            Fingerling machte es wie heutzutage die Fußreisenden in Italien. Auf offener Straße und vor vielen Leuten ließ er seinen schwindsüchtigen Geldbeutel sehen; in den Häusern aber und vor ehrsamen Bürgerfrauen holte er einen andern aus der Hosentasche hervor, welcher Münzen von grobem Schrote, wie man damals sagte, in sich barg. Der Ausdruck „grober Schrot“ vom Gelde ist gewiss ein treffender. Denn grober Schrot trifft und traf zu allen Zeiten sicherer und tiefer als sogenannter Vogeldunst. Und so trafen und treffen noch ganze und halbe Gulden weit eher das vorgenommene Ziel als bloße Silbergroschen und Pfennige.

            Fingerling war ein anspruchsloser und genügsamer Mensch und darum auch recht wohl zufrieden mit seinen in Öderan abgeschlossenen Einkäufen. Den Stolz kannte er gar nicht, sonst würde er sich nicht von Alt und Jung haben „Haderlump“ schimpfen lassen, sondern auf den Titel eines „Hauswirthschaftsgebrauchunfähigeleinwandsstückeüberreste-Einkäufers“

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