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stillte. Sein Herr tat es ihm nach, worauf beide zu ihrem einrädrigen Fahrzeuge zurückkehrten.

            Daselbst holte Fingerling aus seiner Westentasche eine kleine Pfeife hervor, welche etwa drei Schalllöcher hatte und demnach eben so viele Töne von sich gab, und begann ein Stücklein zu blasen, welches Fingerlings eigenes Machwerk und bald zu Ende war. Und nach dem Sprüchworte: „Und wer das Lied nicht weiter kann, der fang' es wieder von vorne an -“ wiederholte er in kurzen Zwischenpausen die Mark und Bein zerschneidende Melodie. Darauf wartete der neue Pan oder Apollo in aller Ruhe des Erfolgs seiner Kunst. Und siehe! Zwei kleine Mädchen, welche vereint ein Bündelchen trugen, kamen schnellfüßig herbeigetrippelt und gaben verschämt und mit kurzen Worten ihre Absicht kund, einen Tauschhandel mit dem Haderlump anzufangen.

            Fingerlings Antlitz nahm eine ernste, prüfende Miene an, als er das Bündel in seiner Hand wog. Dann untersuchte er die Beschaffenheit seines Inhalts.

            „Was wollt ihr für eure Lappen haben?“ Fragte er die Kinder.

            „Was Er uns geben will,“ lautete die Antwort.

            Fingerling kniete nun an seinem Schiebebocke nieder, auf welchem vor den festgebundenen Säcken eine kleine hölzerne Lade stand, welche er ausschloss und öffnete. Er entnahm derselben ein Stück weißes, schmales Zwirnband, von welchem er etwa drei Ellen abmaß und trennte, um es zusammengewickelt den Kindern einzuhändigen. Die zweite Gabe bestand in

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