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mit einem Lichte in der Hand durch die Gemächer handelte und sich dem ihrigen zu nähern schien. Abermalige Flucht von des Mädchens Seite, das zuletzt erschöpft in einem Winkel niederduckte und dort um jeden Preis zu verweilen beschloss.

            Die Schlossuhr verkündete in abgemessenen Schlägen die Stunde der Mitternacht. Des Wächters Horn und Stimme folgte jenen nach; dann ward es totenstill umher. Still nicht im Gewissen, aber todmüde fühlte sich Sibylle. Ein bleiern sich niedersenkender Schlaf schloss ihr die Augenlider. Aber das Gewissen kleidete sich in die Gestalt der Träume und setzte das im wachenden Zustande begonnene Richteramt mit Beharrlichkeit fort.

            Sibylle träumte, dass sie wieder im Forste Schwarzbeeren sammelte, wobei sie den entwendeten Kamm mit vielem Erfolge anwendete. Plötzlich schoss aus dem Heidelbeerkräutig ein grimmiger Bär vor ihr auf, welcher mit weit geöffnetem Rachen und unter fürchterlichem Brüllen auf sie loskam. Sibylle flüchtete, in ihrer Angst den Krug mit den Heidelbeeren, sowie den Kamm zurücklassend. Sodann saß sie daheim und spielte mit ihrer Gustel, während die Mutter die Lumpen aussonderte. Plötzlich erschien der Vater in der Tür. Gustel flog jauchzend ihm entgegen; Sibylle dagegen blieb vernichtet sitzen. Darauf begann die Mutter, Sibyllens Vergehen dem Vater zu erzählen. Dieser sagte kein Wörtlein dazu, aber er warf der Diebin einen Blick zu, welcher diese erzittern machte. Nicht lange, so loderte ein helles Feuer auf dem Herde empor,

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