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rückte die Stühle in der Schenkstube zurecht, wischte die Zechtische ab und versag die Spucknäpfe mit frischen Sägespänen. Seine Mutter stellte eine namhafte Zahl von Viertel- und halben Kannen-Flaschen nebst den dazu erforderlichen Weingläsern bereit und zählte ihren Vorrat an Weißbrötchen, Würstchen, geräuchertem Fleische und Speck, bestimmt zum Imbiss für die Weingäste. Der Herr Einnehmer aber war bemüht, zwei Feinde mit einander zu versöhnen, zwei Gegenfüßler in ein Wesen zu vereinen; das heißt, er goss sauren Wein zu süßem in eine und dieselbe Flasche. Beinahe hätte er jedoch die kaum erst in Liebe vereinigten Feinde auf immer sich trennen gemacht, indem er die große Thonflasche ziemlich unsanft auf die Dielen seines Vorratskämmerchens niederstampfen ließ. Zugleich entfiel der Hand seiner Frau ein Weinglas, dessen Boden die ruschelige Magd, zu der Einnehmerin großem Ärger, nicht rein ausgewaschen hatte. Die Ursache dieser beiden, eben gedachten Bewegungen des Ehepaares war das gellende Zetergeschrei, das in der Schenkstube von dem lieben Söhnchen ausgestoßen wurde.

            Von einem und demselben Gefühle getrieben, verließen die Eltern das Gemach und eilten in die Wohnstube, in welcher sie ihren Sohn, zur Bildsäule versteinert, aus vollem Halse schreiend und mit ausgestrecktem Arme auf das Fenster zeigend, antrafen. Der angegebenen Richtung mit ihren Augen folgend, ersahen sie etwas, das allerdings Augusts Bestürzung nur zu sehr rechtfertigte und auch ihnen beiden die

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