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welchem Ihr einen neuen Handwagen, einen andern Phylax und noch manch andere nutzbare Sachen erkaufen könnt. Und Euer guter Name - ist derselbe nicht glänzender denn je hergestellt worden? Warum also noch so griesgrämisch aussehen?“

            „ Gewiss habe ich unserm Herrgotte inbrünstig für seine mir bewiesene Huld und Gnade gedankt,“ versetzte Fingerling, „und werde sie ihm danken Zeit meines Lebens. Warum ich nicht mehr so lustig wie sonst scheine? Hm! Zu euch, Herr Bürgermeister, im Vertrauen gesagt: ich wollte, dass ich nicht nach Dresden mit den Lumpen gefahren wäre. Was ich dort gesehen und gehört habe, hat mir innerlich einen recht bittern Bodensatz, einen Stachel zurückgelassen, der noch nicht wanken und weichen will. Seht, Herr Bürgermeister, wenn das, was mir der Hofschleusenräumer erzählt hat, nur halb wahr ist, so geht's in Dresden wohl eben so arg zu als wie vor Zeiten in Sodom und Gomorra. Und wenn unser Herrgott dort ebenso zu Gericht sitzen wollte wie hier bei uns über den Bärenwärter, so müssten - Gott verzeihe mir die Sünde - wohl Hunderte tollwütig werden. So oft mir nun dieser Gedanke durch den Kopf fährt, wird mir das Herz bitter und sauer das Gesicht.“

            „Geht zu unserm Herrn Pfarrer,“ riet der Bürgermeister, „er wird euch den Kopf wieder zurecht setzen und das Herz dazu.“

            Wie schon der nun tote Bärenwärter erwähnt gehabt, war Tauwetter eingetreten. Warme Südwinde schmolzen den tief gefallenen Schnee, und die durstige

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