< zurückblättern Inhalt vorblättern >

aufgestellt, welche scharfgeladene Flinten eingehändigt und die Weisung bekamen, den Wütenden sogleich zu erschießen, sobald es ihm gelingen sollte, seinen Zwinger zu durchbrechen.

            Hinter demselben brachte der Unglückliche noch drei Tage unter namenlosen Leiden zu; bald in der vollen Wut rasend, bald in die herzzerschneidendsten Wehklagen ausbrechend. In seiner zunehmenden Angst bekannte er noch aus freien Stücken, nicht nur den bewussten Raub an der Hofdame, sondern noch weit mehrere Verbrechen verübt zu haben. Der Herr Pfarrer von Schellenberg reichte in seinen Reden dem Elenden die gnadenreichen Trostmittel des Christentums und betete mit dem Sterbenden in dessen lichten Augenblicken. Sein Leichnam wurde mittels eiserner Zangen angefasst, um ihn dem Grabe zu übergeben, und das Gefängnis mit der größten Vorficht von dem etwa zurückgebliebenen Wutgifte gereinigt.

            Die Mutter des Verbrechers folgte ihrem Sohne im Tode nach, bevor sie noch in das Zuchthaus abgeliefert werden konnte. Der wieder erlangte Mitgenosse des Bärenwärters dagegen büßte nach den damaligen Gesetzen seine Untaten später auf dem Blutgerüste.

140

< zurückblättern Inhalt vorblättern >