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Rief der Amtmann dem Verbrecher zu, „ sintemal Euer Mitgenosse, der Kutscher des Schlosshauptmanns, entdeckt ist.“

            Heftig erschrak Noack. „Der Kutscher?“ Lallte er, „ja, ja, das ist ein gefährlicher Kerl! Der kann's eher gewesen sein als ich. Er wollte mich immer bereden, nach dem reichen Messgewande im Schlosse zu angeln, und hat auch wirklich schon einmal an den Schlössern hantiert, wie er mir gestand. Aber ich blieb standhaft wie - -“

            Noacks Schlusssatz blieb aus dem Grunde weg, weil der Doktor ein bisher verborgen gehaltenes Glas Wasser zum Vorschein brachte und zu seinen Lippen führte. Bei dem Anblicke desselben brach Noacks Wutanfall mit erneuter Heftigkeit aus. Ein Glück, dass der Zwinger fest genug war, um den Tobenden von den Anwesenden abzuhalten, welche überdies möglichst weit von dem, unter Noacks Händen knackenden Gitter sich zurückgezogen hatten.

            Selbst der Arzt vermochte nicht ganz sein Entsetzen zu verbergen, das sich Aller bemeisterte.

            „Es ist nur zu gewiss,“ sprach er, nachdem Noack wieder still und erschöpft auf sein Strohlager hingesunken war, „dass den Unglücklichen die Wasserscheu oder Hundswut befallen hat. Hier kann menschliche Bemühung nichts weiter tun, als, um jede mögliche Ansteckung zu verhüten, den Kranken streng abgesondert zu halten.

            Die geeigneten Maßregeln wurden getroffen und zwei Wächter in dem Gefängnisse des Bärenwärters

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