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gefüllten Wasserflasche, die er von dem Waschtische hinter dem ungeheuren Kachelofen vorgeholt hatte, sich der Ohnmächtigen näherte, stieß des Bärenwärters Mund ein wildes, dumpfes Geheul aus. Dann klang es, als wenn ihm die Kehle zugeschnürt würde und er ersticken wollte. Mit einem verzweiflungsvollen Griffe riss er sich den Rock, die darunter befindliche Weste und das Halstuch auf. Nachdem er wieder, wennschon nur laut pfeifend und stöhnend, auszuatmen vermochte, äscherte er hastig: „Weg! Hinweg mit dem Wasser!“

            Die Gänsehaut überlief hierbei den Bärenwärter, und zitternd und verstört stand er da.

            „Verstellt euch, wie Ihr wollt, Noack!“ - sprach der Amtmann gelassen hinter dem Gerichtstische hervor, - „mich hintergeht Ihr damit nicht. Amtsfron! Es würde den Bärenwärter von seiner zu Tage gelegten Unpässlichkeit herstellen, wenn Ihr die Wasserflasche über seinem Haupte entleertet.“

            Der Fron fuhr erschrocken zurück, als er, mit der Wasserflasche auf den Bärenwärter losgehend, denselben wie einen bissigen Hund nach seiner Hand schnappen sah. Ein ähnlicher, nur weit ärgerer Wutanfall brach bei dem Elenden aus, der ihm den weißen Schaum auf die Lippen trieb und ihn zu ersticken drohte. Töne, welche wie das heisere Bellen eines Hundes oder das Heulen eines Wolfes klangen, brachen mühsam sich die Bahn aus des Bärenwärters Kehle, von welchem sämtliche Anwesende scheu zurückgetreten waren. Als Noack niemanden in seiner Nähe fand, an welchem er seine Wut auslassen konnte, biss er einige Mal in den

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