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königlichen Besitzer. Darauf ist es ja angefangen und nicht auf das selbsteigene Anschauen.“

            „Wie oft trägt unser Herr seinen teuren Schmuck?“ Forschte Fingerling mit Hast.

            „Das kommt auf die Umstände an,“ entgegnete der Hofmann, „ob fremder, vornehmer Besuch da ist, ob die Landstände versammelt sind und dergleichen. Manchmal kommt der Schmuck kaum einmal im Jahre an die Reihe, manchmal zwei-, auch wohl viermal.“

            „Wenn die Steine wirklich eine Million kosten,“ rechnete Fingerling aus, „so tut das jährlich vierzigtausend Taler Interessen. Eben so hoch kommt dem Könige der einmalige Putz mit seinem Schmucke. Ein teurer Anzug! Du sagst, dass der König nicht für sich, sondern anderer wegen den Schmuck anlege. Ach, wenn er dies doch ein einiges Mal für uns arme Erzgebirger tun wollte und uns die vierzigtausend Taler Interessen schenkte! Dann sollte er auch viele Diamanten funkeln und blitzen sehen: die Freudentränen in den Augen der durch ihn Erquickten!“

            „Du redest, wie du es verstehst,“ meinte der Hofmann. „Ein König muss anders gehen als sein Schleusenräumer und ein Haderlump. Welch einen Unterschied gäbe es denn sonst unter ihnen? Woran sollte man einen König außerdem erkennen?“

            „ Woran?“ Fragte Fingerling, „an der Größe seiner Milde und Gnade, an der Fürsorge für seine Untertanen.“

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